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Türkis

Es gibt kein anderes Mineral, das in so vielen Kulturen der alten und neuen Welt als heiliger Stein, Glücksbringer und Talisman verehrt wurde und wird, wie der Türkis. Ohne Zweifel ist es die auffällige Farbe, die schon in früheren Zeiten die Menschen fasziniert hat, wenn sie beim Graben im graubraunen Erdreich oder im Felsgestein auf leuchtend blaugrüne Spaltenfüllungen, Knollen oder Überzüge stiessen.

Die begehrteste Türkisfarbe ist ein klares Himmelblau, das bei Tages- wie auch bei Lampenlicht seine Schönheit behält. Hauptlieferant für diese Topqualitäten ist seit vielen Jahren Persien. In dortigen Schatzkammern schlummern denn auch die grössten und schönsten Türkise. Für die Perser waren die blauen Steine seit eh und je Glücksbringer. Ihre Könige trugen sie an Hals und Händen zum Schutz vor unnatürlichem Tod. Aber auch Wohlstand sollten sie garantieren, denn der persische Gelehrte Al Kazwini verkündete: “Die Hand, die einen Türkis trägt und damit siegelt, wird niemals arm.”

Über die Türkei kamen die Türkise erst im späten Mittelalter nach Europa, was ihnen den heute gebräuchlichen Namen als Ableitung von “türkischer Stein” einbrachte. Aber auch in Südamerika spielte der Türkis als Schmuckstein eine bedeutende Rolle, denn er schmückte vor allem die Zeremonienmasken – mit Türkis ausgelegte menschliche Schädel – diese wurden den Häuptlingen mit ins Grab gegeben. Die ältesten Schmuckerzeugnisse mit Türkisen verdanken wir jedoch den Ägyptern. In Gräbern aus der Zeit um 3000 vor Christus sind solche Beigaben belegt. In Europa galt der Türkisstein als „Schutzstein für Ross und Reiter“.